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... manchmal sogar Schnee

Unsere Wintertouren in der Saison 24/25

23.03.2025

Schnee nicht so üppig, dafür oft Sonne. Genug, um dem Alltagswahnsinn zu entfliehen.

Unsere vier programmgemäß vorgesehenen Tagestouren konnten wir tatsächlich durchziehen. Oft geschneit hat´s wirklich nicht diesen Winter, entsprechend war´s eher mau mit Schnee. Und doch hat sich öfters auch Pulver finden lassen. Und richtig viel Sonne gab´s. Die Lawinensituation häufig entspannt. Somit konnten wir richtig eintauchen in unsere Bergwelt und den weltweiten und eigenen Wahnsinn für einige Stunden hinter uns lassen. Das war gut, das war notwendig. Sonst wird man da noch verrückt ...
Außer bei den Programmtouren waren unsere Wandergrüppler*innen auch sonst gut unterwegs u.a. auf vielen unserer Schneeschuh- und Winterwander-Klassikertouren. Ein kleiner Ausschnitt, den ich mitbekommen habe: Koflerjoch, Schönkahler, Wannenjoch, Krinnenspitz, Wertacher Hörnle, Namloser Wetterspitz, Stuiben, die ganzen Hörner, Grünhorn, Sulz- und Lochgehrenspitze, daneben Ultental und sicher vieles mehr.

Bleicherhorn und Höllritzereck standen am 29.12. auf dem Programm. Eine gemütliche Tour "zwischen den Jahren", mit 800 Hm gerade richtig auch für diejenigen, die seltener mit Schneeschuhen unterwegs sind oder es mal ausprobieren wollen. Natürlich mit den herrlichen Ausblicken, die unsere Herzen wärmen und unseren Seelen guttun.

Am 19. Jänner die Walser Hammerspitze mit ihren 2.170 m Höhe. Oft ein Wagnis, ins Kleinwalsertal reinzufahren - danke wie immer unseren Fahrern und meist Fahrerinnen.
Das sind 1.000 Hm, die es vor allem im Zustieg zur Wannenalpe in sich haben - man bläst schon etwas. Aber wir werden so was von entlohnt dafür: mit ideal geneigtem Gipfelhang und einem Ausblick, der sich gar nicht beschreiben lässt. Die 500 Höhenmeter wieder im Abstieg von der Wannenalpe - ok, da muss man halt durch. Womöglich haben uns die paar Skitourengeher dort angesichts der langen Rutschwege sogar beneidet?
Die Einkehr in der Inneren Wiesalpe entschädigt alle sowieso.

Am 9.2. wieder ein Klassiker für uns Schneeschuhgeher: der Piesenkopf als ideale Rundtour von Rohrmoos aus, vorbei an der Piesenkapelle.
Mit 600 Hm richtig was zum Entschleunigen, nur der Gipfelhang lässt den Puls moderat höher steigen.
Runter zur Rast an der Papstalpe über den Nordosthang ist gut machbar, der Schnee dafür brauchbar und immerhin liegt dort über einen Meter davon, wenn auch bereits recht zertrampelt.
Gebe ja zu, dass die Tourengeher schönere Spuren zurücklassen :-)
Später im Abstieg nach Rohrmoos dieser wunderbare Baum (unser Paradies lässt grüßen) und fast bereits Frühlingsgefühle.

Die letzte offizielle Schneeschuhtour am 9. März ist dann gar keine - sondern bereits eine ganz normale Bergtour. Mit leichtem Gepäck: ohne Schneeschuhe, ohne LVS-Ausrüstung. Aber wie immer außer im Hochsommer: tunlichst mit Snowlines/Grödeln und am besten auch mit Stöcken. Gibt natürlich schattseitig noch Schneefelder, eisige Stellen, glatte Trittstufen ...
Von Gunzesried-Säge über Winkelwies- (samt Geländegängigkeits-Tauglichkeitsprüfung) und Dürrehorn- zur Grathöflealpe, dann schon hoch zum Steineberg. Und klar, dass manche auch die Leiter nicht einfach so rumstehen lassen wollen.
Ausgiebige Rast ein Stück hinterm Gipfel am ruhigen und höchsten Geländepunkt 1683 m - auch hier liegt uns die Welt zu Füßen. Rundherum vom Grünten über die ganzen Allgäuer ins Lechquell, Bregenzer Wald und dahinter bis weit in die Schweizer Bergwelt samt Säntis und Tödi, über den Bodensee sowie ganz Oberschwaben und Westallgäu zurück. Das tut gut - und macht Lust auf die kommende Bergwandersaison!

Nach der Stärkung noch nagelfluhschön zum Gund und von dort mit Snowlines an den Schuhen runter nach Wiesach und zurück zum Parkplatz.
In Gunzesried pünktlich zur Öffnung des Käseverkaufs und kleiner Einkehr - dank der Temperaturen wurde bereits Eis geschleckt.

Es zeigt sich wieder: muss nicht immer neues und ausgefallenes sein, um gemeinsam eine gute Zeit verbringen zu können. Unsere heimatlichen Berge sind einfach das ganze Jahr über für uns da, nehmen uns auf. Bei unseren vier Winter-Programmtouren diese Saison zeigten sie sich immer von ihrer ruhigen, ja idyllischen Seite. Dass sie auch anders können, wissen wir - und gerade das macht den Reiz aus. Sind wir froh, dass wir das haben!                  Eine gute Zeit wünscht euch Stephan

... ach ja, und wir hatten auch wieder zwei Theorieabende zum Thema Lawinensicherheit beim Start in die Schneesaison abgehalten. Ordentlich besucht, danke dafür.
Praxistage möglichst nächste Saison dann auch wieder, so es denn ausreichend Schnee gibt - ohne dass man mit der Spitzhacke graben muss bzw. gleich im Boden landet.