Dann allmähliches Rausgleiten aus diesem urwüchsigen Brentastock und Einschweben am Passo Grostè. Unsere 3 Genießer erwarten uns dort gesättigt und sonnengebadet, und auch wir lechzen jetzt nach Speis + Trank.
Unglaublich, das Wetter hat wirklich gehalten - ab morgen wird´s dann schlechter, aber da sind wir ja weg.
In seinem Rother-Klettersteigführer Dolomiten-Brenta-Gardasee (7. Auflage 2016, manch äußerst treffende Beschreibung verwende ich im Text) kennzeichnet Mark Zahel alle von uns begangenen Klettersteige als Top-Touren: Alfredo Benini, SOSAT, Brentari, Bocchette Centrale + Alte, Castiglioni.
Und natürlich hat er Recht damit. Das wird bestätigen, wer wie wir das Glück hatte, sie begehen zu dürfen.
Aber selbst Berichte darüber zu lesen oder anzusehen lässt unser Bergsteigerherz höher schlagen.
Wer möchte, kann sich gerne bei mir die erwähnten Klettersteigführer zum tiefer Eintauchen ausleihen (... aber nur für ein paar Tage, dann muss ich selbst wieder süchteln).
Die Brenta-Durchquerung, insbesondere in der beschriebenen Form mit den südlichen Steigen, ist eine anspruchsvolle hochalpine Unternehmung.
Sie erfordert neben absoluter Schwindelfreiheit und Trittsicherheit eine sehr gute Kondition (mit Reserven für witterungsbedingte Reaktion/Tempoverschärfung).
Zur Ausrüstung gehören neben dem vollständigen Klettersteigequipment (Sitzgurt, Klettersteigset nach gültiger Norm, Steinschlaghelm, Handschuhe) insbes. auch Grödeln/(Ultra-)Leichtsteigeisen (nur bei besten Bedingungen genügen aus unserer Sicht auch Snowlines). Die Gletscher sind tw. tückisch: Blankeis unter dünner Grieselauflage ...
Eine entsprechende Klettersteigerfahrung ist Voraussetzung, um die tw. langen Etappen auch bei hoher Frequentierung/Gegenverkehr in vernünftiger Zeit begehen zu können.
Intensives Wetterstudium vor und während der Begehung ist unerlässlich, ggf. aktuelle Bedingungen z.B. auf den Hütten erfragen.
Bevor wir uns in der abschließenden Bildergalerie verlieren wieder ein großer Dank an die Teilnehmer, die auch uns Guides Margareta + Stephan entspannte und erfüllende Tage ermöglichten - durch euer Vertrauen in uns und eure "Berg-Fähigkeiten".
Ganz zu schweigen von der menschlichen Seite, die wieder ganz selbstverständlich ein unaufgeregtes, harmonisches und stets hilfsbereites Miteinander ergab.
Jetzt aber nochmal ab in die Brenta - Euer Stephan: